Upadacitinib

Upadacitinib ist ein Medikament aus der Gruppe der Immunsuppressiva (JAK-Inhibitoren), das bei Kindern ab dem 12. Lebensjahr und Erwachsenen zur Behandlung der Atopischen Dermatitis (Neurodermitis) sowie nur bei Erwachsenen zur systematischen Therapie von mittelschwerer bis schwerer rheumatoider Arthritis (Entzündung der Gelenke) und Psoriasis-Arthritis (Schuppenflechte mit Gelenkbeteiligung) eingesetzt wird. Zu den weiteren Erkrankungen, die mit Upadacitinib ab dem 18. Lebensjahr behandelt werden können, zählen die oben beschriebenen Erkrankungen. Weiterführende Patient*innen-Informationen finden sich im Anschluss des Artikels.

Upadacitinib kommt bei Personen zum Einsatz, bei denen bisherige Therapieversuche mit klassischen antirheumatischen Arzneimitteln nicht erfolgreich waren, oder wenn diese nicht vertragen wurden. Darüber hinaus kommt es auch zur Behandlung mittelschwerer bis schwerer atopischer Dermatitis, die für eine systemische Therapie infrage kommen.

Upadacitinib ist verschreibungspflichtig und auf Rezept in Apotheken erhältlich.

Upadacitinib wird bei Erwachsenen und Jugendlichen eingesetzt, zur Behandlung von

• atopische Dermatitis (Neurodermitis) - hier auch ab dem 12. Lebensjahr
• mittelschwere bis schwere Psoriasis-Arthritis
• mittelschwere bis schwere rheumatoider Arthritis
• Nicht röntgenologische axiale Spondyloarthritis (nr-axSpA)
• Ankylosierende Spondylitis (AS, röntgenologische axiale Spondyloarthritis)
• Colitis ulcerosa
• Morbus Crohn

Upadacitinib ist ein JAK-Kinase-Inhibitor, das heißt, es handelt sich um einen Gegenspieler der sogenannten Janus-Kinase. Dieses ist ein Enzym und spielt eine wichtige Rolle bei der Aktivierung des Immunsystems. Upadacitinib wirkt somit immunsuppressiv und antientzündlich (d.h. es unterdrückt das Immunsystem).

Upadacitinib ist ein Inhibitor (Hemmer) der Januskinase. Es blockiert einen wichtigen Schritt im JAK-STAT-Signalweg, sodass bestimmte Proteine (Zytokine), die an der Aktivierung des Immunsystems beteiligt sind, nicht mehr gebildet werden können.

Bei einigen Krankheiten, darunter auch der Psoriasis oder atopischen Dermatitis, kommt es zu einer Entzündung, ohne dass Krankheitserreger vorhanden sind. Die Ursachen sind ungeklärt. Im Unterschied zu Biologika sind Januskinase-Inhibitoren kleine Moleküle. Sie besitzen eine kurze Halbwertszeit (werden schneller im Körper abgebaut), sind oral (als Tablette) oder topisch anwendbar und führen dazu, dass weniger Glukokortikoide (Cortison) eingesetzt werden.

Unter der Therapie mit Upadacitinib sind leichte bis mittelschwere Nebenwirkungen möglich. Zu den häufigsten zählen Infektionen der oberen Atemwege, Übelkeit und Husten.

Upadacitinib ist in Tablettenform erhältlich und kann zu einer beliebigen Tageszeit einmal täglich eingenommen werden. Die Tabletten sollen im Ganzen geschluckt und nicht gekaut oder zerkleinert werden. Je nach Krankheitsbild und Alter liegt die Dosierung bei 15 mg bis 30 mg.

Bei der atopischen Dermatitis kann Upadacitinib in einer Dosis von 15 mg oder 30 mg einmal täglich eingenommen werden, je nachdem wie schwer die Erkrankung ist. Für Patienten mit einem höheren Risiko für Blutgerinnsel, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs wird eine Dosis von 15 mg empfohlen. Eine Dosis von 30 mg kann bei Patienten mit schwerer Erkrankung und keinem erhöhten Risiko oder bei unzureichender Wirkung von 15 mg verwendet werden. Es sollte immer die niedrigste effektive Dosis verwendet werden. Bei älteren Patienten über 65 Jahren beträgt die empfohlene Dosis 15 mg.

Für Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren, die ein Körpergewicht von mindestens 30 kg haben, beträgt die empfohlene Dosis Upadacitinib 15 mg einmal täglich. Upadacitinib kann zusammen mit oder ohne topische Kortikosteroide (entzündungshemmende Cremes) angewendet werden. Für empfindliche Körperstellen wie Gesicht, Hals oder Genitalbereiche können topische Calcineurininhibitoren (eine weitere Art von entzündungshemmenden Cremes) verwendet werden.

Vor der Therapie sollte eine Blutbildanalyse erfolgen sowie ein Ausschluss einer Tuberkulose, Hepatitis-Infektion, Schwangerschaft und Lebererkrankung. Im Verlauf sollten regelmäßige Laborkontrollen erfolgen.

Upadacitinib ist bei Schwangeren und Stillenden nicht geeignet.

Zudem gelten eine Überempfindlichkeit gegen Upadacitinib, schwere Leberstoffwechselstörungen und klinisch relevante Infektionen (wie zum Beispiel eine aktive Tuberkulose) als weitere Kontraindikationen.

Abbvie Care: Erkrankung Neurodermtitis, Therapiemöglichkeiten, innerliche Therapie
Abbvie Care: Erkrankung Neurodermitis, Krankheitsbild

• Baricitinib 
• Risankizumab 
• Guselkumab 
• Ustekinumab 
• Dupilumab