Tranexamsäure ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Antifibrinolytika. Antifibrinolytika sind Medikamente, die zur Blutstillung nach beispielsweise Unfällen oder Operationen verabreicht werden. Allerdings ist Tranexamsäure auch ein Bestandteil in medizinischen und kosmetischen Cremes, Lotionen oder Seren. Sie kann die Bildung von Melanin (Hautpigment) reduzieren und wirkt entzündungshemmend. Bei äußerlicher Anwendung auf der Haut kann sie gegen Rötungen und Pigmentflecken helfen.
Tranexamsäure ist rezeptfrei in kosmetischen Produkten erhältlich.
Tranexamsäure wird zur Hautpflege und (unterstützenden) Behandlung verwendet, siehe:
Tranexamsäure gehört zur Stoffklasse der Antifibrinolytika.
Als Antifibrinolytikum hemmt Tranexamsäure die Fibrinolyse. Die Fibrinolyse dient dazu, Blutgerinnsel (Thromben) aufzulösen, um eine Verstopfung von Gefäßen zu verhindern. Bei Verletzungen oder Unfällen bildet der Körper bewusst solche Blutgerinnsel, um den Defekt zu überdecken und die Blutung zu stoppen. Wird die Fibrinolyse durch Tranexamsäure gehemmt, wird die Blutstillung zusätzlich unterstützt. Bei Anwendung auf der Haut wird vermutet, dass sie bestimmte Enzyme wie die Tyrosinase hemmt. Dadurch kommt es zu einer entzündungshemmenden Wirkung und Hemmung der Melaninproduktion. Melanin ist der Farbstoff, der für die Pigmentierung der Haut verantwortlich ist. Durch die Hemmung der Melaninproduktion kann Tranexamsäure dazu beitragen, Hyperpigmentierung zu reduzieren und Hautverfärbungen zu verbessern.
Tranexamsäure ist bei äußerlicher Anwendung auf der Haut insgesamt gut verträglich.
Selten können jedoch Hautirritationen wie Rötungen, Schuppung, Brennen oder Juckreiz auftreten.
Tranexamsäure ist in Konzentrationen bis zu 5 % in Cremes, Lotionen oder Seren erhältlich. Die genaue Konzentration kann jedoch je nach Produkt variieren.
Tranexamsäure eignet sich gut zur Anwendung in Kombination mit weiteren Wirkstoffen, wie zum Beispiel Niacinamiden. Die genaue Anwendungsdauer und Anwendungsfrequenz können individuell sein und hängen von der Art der Hautveränderung sowie der Reaktion des Einzelnen ab.
Die sichtbare Wirkung tritt in der Regel erst nach 6-8 Wochen ein.
Personen, die allergisch auf Tranexamsäure reagieren, sollten diese nicht verwenden.
Bei Personen mit einer aktiven Thrombose (Bildung von Blutgerinnseln) oder anderen Blutgerinnungsstörungen kann die Anwendung von Tranexamsäure kontraindiziert sein.
In der Schwangerschaft und Stillzeit sollte Tranexamsäure nicht angewendet werden.
Dermatologische Behandlungen erfordern oft Zeit, und Geduld ist wichtig, um langfristige Ergebnisse zu sehen.
Lisa Henkel ist Medizinstudentin im klinischen Abschnitt und unterstützt als Co-Autorin die fachliche Redaktion bei dermanostic. Dabei verantwortet sie das Wirkstofflexikon und kleine Fachartikel zu Hauterkrankungen
Altmeyers Enzyklopädie: Tranexamsäure (Dezember 2023) | Abgerufen 22. Dezember 2023 von www.altmeyers.org
Gelbe Liste: Tranexamsäure (25.01.2024) | Abgerufen von www.gelbe-liste.de