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Tacrolimus

Auch bekannt als: Takrozem®, Protopic®

Einsatz bei:
Atopische Dermatitis (Neurodermitis) Vitiligo (Weißfleckenkrankheit) Balanitis (Eichelentzündung) Periorale Dermatitis Irritativ-toxische Dermatitis (toxische Kontaktdermatitis)

Stoffklasse:
Calcineurininhibitor (Immunmodulator)

Definition

Was ist Tacrolimus?

Tacrolimus ist ein Calcineurininhibitor aus der Gruppe der Immunmodulatoren (Regulatoren des Immunsystems). Dabei handelt es sich um Medikamente, die das Immunsystem beeinflussen und dadurch stark entzündungshemmend wirken. Tacrolimus ist als Creme oder Salbe erhältlich und wird vor allem als Mittel der 2. Wahl für die Behandlung der atopischen Dermatitis (Neurodermitis) eingesetzt. Es wird verschrieben, wenn eine Therapie mit Glukokortikoiden (Kortison) zu keiner Verbesserung geführt hat. Als Off-Label-Use (keine Zulassungsstudie) ist jedoch auch der Einsatz bei weiteren Hauterkrankungen möglich. In hoch dosierten Tabletten kommt Tacrolimus nach Organtransplantationen zum Einsatz.

Tacrolimus ist verschreibungspflichtig und auf Rezept in Apotheken erhältlich.

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Indikation/Einsatz

Wann wird Tacrolimus verschrieben?

Tacrolimus wird vor allem zur Behandlung der atopischen Dermatitis (Neurodermitis), jedoch auch als Off-Label-Use bei anderen Hauterkrankungen eingesetzt, genauer:

Wenn Du mehr darüber erfahren willst, was Du gegen Akne und Hautunreinheiten unternehmen kannst, legen wir Dir das von unseren beiden Ärztinnen und Mitgründerinnen Dr. med Alice Martin und Dr. med Estefanía Lang verfasste Buch "Natürlich frei von Akne" sehr ans Herz. Über diesen Link kannst Du dir ein Exemplar sichern!

Struktur und Stoffklasse

Zu welcher Stoffklasse gehört Tacrolimus?

Tacrolimus ist ein Calcineurininhibitor und wird zu den Immunmodulatoren gezählt. 

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Wirkungsweise

Wie wirkt Tacrolimus?

Tacrolimus wirkt immunmodulierend, das heißt, es beeinflusst das Immunsystem. Dies geschieht, indem Tacrolimus das Enzym Calcineurin hemmt und somit die Ausschüttung von entzündungsfördernden Botenstoffen (u.a. Zytokinen) vermindert. Entzündungsreaktionen der Haut werden so gelindert.

Nebenwirkungen

Welche unerwünschten Wirkungen können auftreten?

Bei Anwendung als Creme oder Salbe ist Tacrolimus insgesamt gut verträglich. Gelegentlich kommt es, vor allem zu Beginn der Therapie, zu Hautirritationen wie Trockenheit, Rötungen, Brennen oder Juckreiz an der Auftragsstelle. Aufgrund der immunsuppressiven Wirkung ist das Risiko für Hautinfektionen, wie z.B. Herpes simplex, während der Therapie erhöht. 

Gerne schlagen unsere Ärzte Dir alternative Therapien vor, sollte dieses Präparat nicht für Dich geeignet sein.

Anwendung und Dosierung

Wie wird Tacrolimus angewendet?

Tacrolimus ist als Creme oder Salbe in einer Konzentration von 0,01-0,03 % erhältlich. Es sollte 1-2x täglich dünn auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen werden. Die Therapiedauer ist abhängig von der Schwere der Erkrankung. Nach der Besserung oder Abheilung ist eine längerfristige Erhaltungstherapie mit nur 1 Anwendung pro Woche möglich. 

Während der Behandlung sollte auf ausreichenden Sonnenschutz geachtet werden.  

Kontraindikationen

Für wen ist Tacrolimus nicht geeignet?

Tacrolimus in der Schwangerschaft und Stillzeit darf nicht angewendet werden.

Wichtige Hinweise & Gut zu wissen

Das gilt es zu beachten

Tacrolimus darf bei Kindern ab 2 Jahren verwendet werden. 

Während der Behandlung sollte auf ausreichenden Sonnenschutz geachtet werden. 

Lisa Henkel

Verfasst von Lisa Henkel

Lisa Henkel ist Medizinstudentin im klinischen Abschnitt und unterstützt als Co-Autorin die fachliche Redaktion bei dermanostic. Dabei verantwortet sie das Wirkstofflexikon und kleine Fachartikel zu Hauterkrankungen

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Literatur und Einzelnachweise

  1. Altmeyer, P.: Tacrolimus (2021) | Abgerufen 30. Dezember 2021 von www.altmeyers.org

  2. Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.: Leilinie Neurodermitis (März 2015) | Abgerufen 30. Dezember 2021 von www.awmf.org

  3. Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. : Leitlinie Diagnostik und Therapie der Vitiligo (April 2021) | Abgerufen 30. Dezember 2021 von  https://www.awmf.org/

  4. Gelbe Liste: Tacrolimus (Juni 2016) | Abgerufen 30. Dezember 2021 von www.gelbe-liste.de