Prednisolon ist ein Arzneimittel, das zur Gruppe der synthetischen Glukokortikoiden gehört und zu den Kortison-Präparaten zählt.
Als Kortison-Präparate werden alle Medikamente zusammengefasst, die die Wirkungen der körpereigenen Hormone Kortisol (auch Cortisol oder Hydrocortison) und deren Vorstufe Kortison (auch Cortison) nachahmen.
Die Namen Kortisol und Kortison leiten sich von dem lateinischen Begriff cortex („Rinde“) ab, da diese körpereigenen Hormone der äußeren Schicht der Nebenniere entstammen.
Prednisolon ist verschreibungspflichtig und auf Rezept in Apotheken erhältlich.
Prednisolon wird vorrangig zur Behandlung von Über- und Fehlreaktionen des Immunsystems sowie zur Linderung von Entzündungen und Schwellungen eingesetzt. Diese Anwendungen finden sich bei verschiedenen Erkrankungen, darunter:
Hier ist Prednisolon (Klasse I) abgebildet.
Auf der Haut angewendete Kortisonpräparate werden nach ihrer Stärke in Wirkstoffklassen eingeteilt.
Klasse I: Schwach wirksam
Klasse II: Mittelstark wirksam
Klasse III: Stark wirksam
Klasse IV: Sehr stark wirksam
Kortisonpräparate sind Steroide aus der Hormongruppe der Glukokortikoide.
Alle Glukokortikoide, wirken antientzündlich (antiinflammatorisch), antiallergisch und juckreizlindernd. Sie hemmen Entzündungen, indem sie die Funktion von Immunzellen und Botenstoffen unterdrücken und so die Ausbreitung der Entzündung verhindern.
Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören:
Bei einer unsachgemäßen Anwendung (z.B. Überdosierung oder zu lange Anwendungsdauer) kann die Haut geschädigt werden. Mögliche Folgen sind zum Beispiel: eine Verdünnung der Haut (Hautatrophie), Hautstreifen (Striae distensae), Pigmentierungsstörungen, eine verstärkte Behaarung (Hypertrichose), Steroidakne und eine Erweiterung kleiner Blutgefäße (Teleangiektasien).
Zudem besteht das Risiko für systemische Kortisonnebenwirkungen. Dazu gehören zum Beispiel erhöhte Blutzucker- und Blutfettwerte, Wassereinlagerungen im Gewebe, Osteoporose, Muskelschwäche, Wundheilungsstörungen und ein erhöhtes Infektionsrisiko. Dies gilt aber insbesondere bei einer längerfristigen Tablettentherapie.
Die Anwendung von Prednisolon variiert je nach Präparat und nach Anwendungsgrund. Prednisolon zur Immunsuppression wird zum Beispiel oral (als Tablette) eingenommen oder intravenös (über die Venen) verabreicht. Zur entzündungshemmenden Wirkung (z.B. bei Ekzemen) wird Prednisolon als Salbe/Creme auf die betroffenen Hautpartien aufgetragen.
Zu den Kontraindikationen gehören unter anderem:
Generell gilt: Ist das Immunsystem vorbelastet, darf Prednisolon nicht angewendet werden. Das Immunsystem sollte dann durch Antibiotika oder andere Medikamente unterstützt werden.
Die Hilfsstoffe in Kortisoncremes oder -salben können bei einer Anwendung im Intimbereich die Sicherheit von Latexkondomen beeinträchtigen.
Das Verwenden von Verbänden, Pflastern oder Windeln kann die Aufnahme des Kortisons in den Körper erhöhen.
Lisa Henkel ist Medizinstudentin im klinischen Abschnitt und unterstützt als Co-Autorin die fachliche Redaktion bei dermanostic. Dabei verantwortet sie das Wirkstofflexikon und kleine Fachartikel zu Hauterkrankungen
Gelbe Liste: Prednisolon (13.01.2024) | Abgerufen von www.gelbe-liste.de
Altmeyer, P.: Glukokortikosteroide (21. August 2023) | Abgerufen von www.altmeyers.org