Isotretinoin gehört zu den Retinoiden und wird bei verschiedenen Hauterkrankungen, vor allem jedoch bei Akne, als Gel (topisch) oder in Tablettenform (systemisch) eingesetzt. Retinoide sind Abkömmlinge von Vitamin A, das natürlich im Körper vorkommt und auch über die Nahrung aufgenommen wird.
Isotretinoin ist verschreibungspflichtig und auf Rezept in Apotheken erhältlich.
Isotretinoin wird bei verschiedenen Hauterkrankungen verschrieben, darunter:
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Isotretinoin gehört zu den Retinoiden. Retinoide sind Abkömmlinge (Derivate) von Vitamin A.
Durch Isotretinoin kommt es zu einer Verkleinerung der Talgdrüsen und somit einer Verminderung der Talgproduktion, die maßgeblich für die Entstehung von Pusteln (Pickeln) mitverantwortlich ist. Es wirkt außerdem entzündungshemmend und antibakteriell. Isotretinoin regt den Stoffwechsel der oberen Hautschicht (Epidermis) an, sodass sich die Haut schneller regeneriert und Talg besser abfließen kann, ohne die Poren zu verstopfen.
Sehr häufig kommt es zu Trockenheit der Haut, Lippen, Schleimhäute oder Augen. Diese Nebenwirkungen können jedoch sehr gut durch regelmäßige Anwendung von Lippenpflegeprodukten und Hautlotionen verhindert oder reduziert werden.
Bei oraler Einnahme von Isotretinoin kommt es häufig auch zu Gelenk- oder Muskelschmerzen. Zudem können Veränderungen des Blutbilds auftreten. Deshalb sollte zur Überwachung alle 4 Wochen eine Blutabnahme beim Arzt oder bei der Ärztin erfolgen.
Isotretinoin wird als Gel zum Auftrag auf die Haut oder in Tabletten-/Kapselform verschrieben. Die Wirkung tritt in der Regel nach 4–8 Wochen ein. Anfangs kann es zu einer Erstverschlimmerung kommen, auch als „Skin purging“ bezeichnet. Die Therapiedauer beträgt meist mehrere Monate.
Isotretinoin-Gel wird in einer Konzentration von 0,05-0,1 % 1-2x täglich auf die gereinigte Haut aufgetragen.
Bei der Einnahme von Tabletten/Kapseln orientiert sich die Dosis an der Schwere der Akne und am Körpergewicht der Patient*innen. Üblich ist eine Dosis von 0,05-1 mg/kg/Tag bei 1-2x täglicher Einnahme. Nach Besserung kann die Dosis zur Aufrechterhaltung reduziert werden.
Isotretinoin erhöht außerdem die Lichtempfindlichkeit der Haut, sodass zum Schutz vor Sonnenschäden täglicher Sonnenschutz verwendet werden sollte.
Schwangere und Stillende dürfen Isotretinoin auf keinen Fall anwenden oder einnehmen, da es sonst zu Schäden des ungeborenen Kindes kommen kann. Alle Frauen sollten deshalb während der Einnahme auf eine sichere Verhütungsmethode zurückgreifen und ggf. zusätzlich regelmäßige Schwangerschaftstests durchführen. Bei Kinderwunsch sollte ebenfalls auf andere Therapieoptionen zurückgegriffen werden.
Isotretinoin darf nicht bei Leber- oder Nierenerkrankungen eingenommen werden.
In den ersten Wochen der Therapie kann es zu einer Verschlimmerung des Hautzustands kommen, da tief liegende Pickel an die Oberfläche gelangen. Man spricht bei diesem Effekt auch von „Skin purging“.
Unter der Anwendung/Einnahme von Isotretinoin ist die Haut lichtempfindlicher. Verwenden Sie deshalb täglich Sonnenschutz.
Lisa Henkel ist Medizinstudentin im klinischen Abschnitt und unterstützt als Co-Autorin die fachliche Redaktion bei dermanostic. Dabei verantwortet sie das Wirkstofflexikon und kleine Fachartikel zu Hauterkrankungen
Altmeyer, P.: Isotretinoin (2020) | Abgerufen 06. Januar 2022 von www.altmeyers.org
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