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Ibuprofen

Auch bekannt als: 2-(4-Isobutylphenyl)propionsäure, Aktren®, Neuralgin®

Einsatz bei:
Herpes labialis (Lippenherpes) Herpes Genitalis (Genitalherpes) Herpes Zoster (Gürtelrose) Balanitis (Eichelentzündung) Insektenstiche

Stoffklasse:
Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), (synonym: nichtsteroidale Antiphlogistika (NSAID))

Definition

Was ist Ibuprofen?

Ibuprofen ist ein Medikament, das zu der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) gehört, die auch als nichtsteroidale Antiphlogistika (NSAID) bekannt sind. Diese Arzneimittelklasse umfasst eine Vielzahl von Wirkstoffen, die darauf abzielen, Schmerzen, Entzündungen und Fieber zu lindern.

In den meisten Fällen können Sie Ibuprofen ohne Rezept erwerben, solange bestimmte Wirkstoffgrenzen nicht überschritten werden:

  • Die maximale Dosis pro Einzeldosierung für orale Formen, wie Tabletten, beträgt 400 mg. Dies bedeutet, dass in einer einzelnen Tablette nicht mehr als 400 mg Ibuprofen enthalten sein sollten. Höhere Dosierungen pro Tablette erfordern ein ärztliches Rezept.
  • Bei topischen Anwendungen wie Salben und Cremes beträgt der maximale Wirkstoffgehalt 5%. Das bedeutet, dass diese Produkte nicht mehr als 5% Ibuprofen enthalten dürfen.
  • Für Pflaster, die den Wirkstoff durch die Haut abgeben, beträgt die maximale Menge 200 mg pro Pflaster.
  • Ibuprofen in parenteralen Formen, die eine direkte Verabreichung in den Körper erfordern, ist immer verschreibungspflichtig. Das bedeutet, dass Sie diese Formen nur mit einem ärztlichen Rezept erhalten können.

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Indikation/Einsatz:

Wann wird Ibuprofen verschrieben?

Ibuprofen wird oft zur Behandlung von leichten bis mäßigen Schmerzen wie Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Menstruationsschmerzen und Muskelschmerzen verwendet. Es findet auch Anwendung bei entzündlichen Erkrankungen wie Arthritis. Darüber hinaus besitzt Ibuprofen fiebersenkende Eigenschaften (Antipyretikum) und entzündungshemmende Wirkungen (Antiphlogistikum).

Struktur und Stoffklasse:

Zu welcher Stoffklasse gehört Ibuprofen?

Ibuprofen gehört zu einer Gruppe von Medikamenten, die als nichtsteroidale Antiphlogistika (NSAR) bekannt sind.

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Wirkmechanismus

Wie wirkt Ibuprofen?

Die Wirkung von Ibuprofen beruht auf seiner Fähigkeit, Enzyme namens Cyclooxygenasen zu hemmen. Diese Enzyme spielen eine Schlüsselrolle bei der Produktion von Substanzen, die Entzündungen, Schmerzen und Fieber verursachen. Durch die Hemmung dieser Enzyme reduziert Ibuprofen die Produktion dieser Substanzen und damit auch die Entzündung, den Schmerz und das Fieber.

Nebenwirkungen

Welche unerwünschten Wirkungen können auftreten?

Es ist wichtig zu beachten, dass die Einnahme von Ibuprofen Nebenwirkungen verursachen kann, insbesondere bei einer langfristigen und hoch dosierten Anwendung.

Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Magen-Darm-Beschwerden, Magenblutungen und Nierenschäden.

Um Nebenwirkungen, speziell im Magen-Darm-Bereich, vorzubeugen, empfiehlt sich möglicherweise bei regelmäßiger Einnahme von Ibuprofen die Kombination mit einem Protonenpumpeninhibitor (PPI).

Gerne schlagen unsere Ärzte Dir alternative Therapien vor, sollte dieses Präparat nicht für Dich geeignet sein.

Anwendung und Dosierung

Wie wird Ibuprof angewendet?

Ibuprofen ist in verschiedenen Formen wie Tabletten, Kapseln, Infusionslösungen, Säften, Zäpfchen, Cremes und Pulvern im Handel erhältlich. Die empfohlene Einzeldosis für Erwachsene variiert je nach Stärke des Schmerzes und liegt zwischen 200 und 800 mg. Es ist jedoch wichtig, die maximale Tagesdosis von 1.200 mg bei der Selbstmedikation nicht zu überschreiten.

Es wird empfohlen, Ibuprofen-Tabletten nicht auf nüchternen Magen einzunehmen, um das Risiko von Magenreizungen zu reduzieren. Stattdessen kann die Einnahme mit einer Mahlzeit erfolgen.

Kontraindikationen

Für wen ist Ibuprofen nicht geeignet?

Personen, die auf nichtsteroidale Antiphlogistika (NSARs) allergisch reagieren, sollten die Anwendung von Ibuprofen vermeiden.

Aufgrund der reizenden Wirkung auf die Magenschleimhaut besteht bei Ibuprofen das Risiko von Magengeschwüren oder Blutungen. Menschen mit eingeschränkter Nierenfunktion sollten Ibuprofen mit Vorsicht verwenden, da es die Nieren zusätzlich belasten kann. Personen mit Asthma könnten empfindlich auf NSARs reagieren und sollten möglicherweise Ibuprofen meiden.

Während der ersten beiden Schwangerschaftsdrittel kann Ibuprofen nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung eingenommen werden. Ab der 28. Schwangerschaftswoche sollte jedoch auf die Einnahme von Ibuprofen verzichtet werden.

Wichtige Hinweise & Gut zu wissen

Das gilt es zu beachten:

Die gleichzeitige Einnahme von NSARs (wie Ibuprofen) und einem Kortisonpräparat erhöht das Risiko von Magengeschwüren etwa um den Faktor 10–15!

Ähnliche Wirkstoffe:

  • Diclofenac
  • Naproxen
  • Aspirin
  • Novalgin
  • Paracetamol
Lisa Henkel

Verfasst von Lisa Henkel
Co-Autor: Hanna Lindemann

Lisa Henkel ist Medizinstudentin im klinischen Abschnitt und unterstützt als Co-Autorin die fachliche Redaktion bei dermanostic. Dabei verantwortet sie das Wirkstofflexikon und kleine Fachartikel zu Hauterkrankungen

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Literatur und Einzelnachweise

  1. Gelbe Liste: Ibuprofen (2023) | Abgerufen 08.01.2023 von www.gelbe-liste.de