Finasterid ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der 5-alpha-Reduktasehemmer und wird in Form von Tabletten zur Behandlung von erblich bedingtem Haarausfall (androgenetische Alopecie) bei Männern eingesetzt. In anderen medizinischen Abteilungen findet Finasterid auch zur Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung (benigne Prostatahyperplasie) Anwendung.
Finasterid ist verschreibungspflichtig und auf Rezept in Apotheken erhältlich.
Finasterid wird u.a. bei Haarausfall verschrieben, genauer:
Finasterid gehört zu den 5-alpha-Reduktasehemmern, d.h. es hemmt das Enzym 5-alpha-Reduktase.
Finasterid hemmt das Enzym 5-alpha-Reduktase und wird deshalb als 5-alpha-Reduktasehemmer bezeichnet. Dieses Enzym spielt eine wichtige Rolle im Testosteron-Stoffwechsel, indem es Testosteron in 5-alpha-Dihydrotestosteron umwandelt, welches an der Entstehung von erblich bedingtem Haarausfall beteiligt ist. Durch die Hemmung des Enzyms wird diese Umwandlung gestört und der Haarausfall gestoppt.
Die häufigsten Nebenwirkungen unter der Therapie mit Finasterid umfassen eine Verminderung der Libido (verminderter Sexualtrieb), Potenzstörungen, Erektions- und Ejakulationsstörungen. Seltener treten Unverträglichkeitsreaktionen der Haut wie Ekzeme oder Juckreiz auf. Bei längerfristiger Anwendung wurden Veränderungen der Brust, genauer eine Vergrößerung der Brustdrüsen, beobachtet. Diese Nebenwirkungen sind in den allermeisten Fällen jedoch nur vorübergehend.
Finasterid ist in Tabletten zu je 1mg oder 5 mg verfügbar. Für die Therapie des erblich bedingten Haarausfalls (androgenetische Alopecie) wird die Einnahme von 1 mg pro Tag empfohlen. Die Wirkung tritt in der Regel nach frühestens 8 Wochen ein. Die Therapiedauer beträgt meist mehrere Monate. Wichtig ist die kontinuierliche Anwendung, damit der Haarausfall reduziert wird und neue Haare nachwachsen können. Wird die Einnahme beendet, so geht auch die Wirkung von Finasterid wieder verloren.
Frauen in der Schwangerschaft oder Stillzeit dürfen Finasterid unter keinen Umständen einnehmen und sollten nicht in Kontakt mit dem Sperma von Finasterid-behandelten Partnern kommen. Grund dafür ist, dass Finasterid zu Fehlbildungen von ungeborenen Jungen führen kann.
Für Frauen ist Finasterid nicht offiziell zugelassen. Unter bestimmten Umständen und nach ärztlicher Absprache kann jedoch ein Off-Label-Use sinnvoll sein.
Schwangere Frauen dürfen nicht in Kontakt mit dem Sperma von Finasterid-behandelten Partnern kommen.
Lisa Henkel ist Medizinstudentin im klinischen Abschnitt und unterstützt als Co-Autorin die fachliche Redaktion bei dermanostic. Dabei verantwortet sie das Wirkstofflexikon und kleine Fachartikel zu Hauterkrankungen
Altmeyer, P.: Finasterid (2018) | Abgerufen 27. Februar 2022 von https://www.altmeyers.org/
Gelbe Liste: Finasterid (Juni 2019) | Abgerufen 27. Februar 2022 von www.gelbe-liste.de