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Lichen planus mucosae (oraler Lichen planus)

Auch bekannt als: Lichen planus der Schleimhaut, Oraler Lichen ruber planus, Lichen ruber mucosae, mukosale Lichen planus, Erosive Lichen Planus, Orale lichenoide Reaktion, Oraler Lichen planus, Vulvovagino-gingivales Syndrom, Oral lichen planus, Spinnengewebsleukoplakie, Lichen ruber der Schleimhaut, Spinngewebsleukoplakie, Vulvovaginal gingival syndrome.

ICD-Code: L43.8

Der Lichen ruber mucosae ist eine nicht ansteckende, chronisch entzündliche Erkrankung der Schleimhaut. In unserer digitalen Hautarztpraxis bei dermanostic behandeln unsere Hautärzt*innen täglich viele Patient*innen mit einem Lichen planus mucosae per App.

5 Fakten über Lichen planus mucosae

  • Erscheinungsbild ist sehr variabel, charakteristisch sind weiße netzartige Streifen (“Wickham-Streifung”)
  • Meistens erkranken Menschen zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr
  • Es wird unterschieden zwischen weißem und rotem Typ
  • Zeichnet sich oft durch wiederkehrende Verläufe (Rezidive) aus
  • Mund- und Genitalbereich können betroffen sein

Sie haben eine Hautveränderung?

Von unsere Hautärzten erhältst Du über unsere App eine Diagnose, Therapie und ein Privatrezept

Definition

Was ist ein Lichen planus mucosae?

Der Lichen ruber mucosae (mucosae = Schleimhaut) ist eine nicht ansteckende, chronisch entzündliche Erkrankung der Schleimhaut (wie bei dem Lichen sclerosus et atrophicus). Meistens ist die Mundschleimhaut an der Innenseite der Wangen, die seitlichen Partien der Zunge und / oder das Zahnfleisch befallen. Der Genitalbereich kann ebenso betroffen sein. Das Erscheinungsbild ist mitunter sehr unterschiedlich, weiße netzartige Streifen („Wickham“-Zeichnung) sind typisch.

Frauen sind etwas häufiger betroffen als Männer. Das Erkrankungsalter liegt insbesondere zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr.

Bei dermanostic - der online Hautarztpraxis erhältst Du innerhalb von 24 Stunden eine Diagnose und eine von Hautfachärzt*innen für Dich herausgesuchte Therapie.

Ursache

Wie bekommt man Lichen?

Die genaue Ursache ist nicht bekannt. Man vermutet eine Autoimmunreaktion. Außerdem gibt es Studien, die ein Zusammenhang zu anderen Autoimmunerkrankungen vorliegt. Beispiele sind Diabetes mellitus (= Zuckerkrankheit) oder Vitiligo .

Diagnose

Wie wird die Diagnose eines Lichen planus mucosae gestellt?

Die Diagnose wird häufig durch die vorliegende klassische Klinik gestellt. Insbesondere ist die Wickham-Streifung hier oft zielführend.

Eine histologische Untersuchung mittels Gewebeprobe kann die Diagnose weiter bestätigen (histopathologischer Befund).

Symptome

Wie sieht ein Lichen planus mucosae aus?

Typisches Erscheinungsbild:

· flache, rötliche Papel (Knötchen)

· Papel kann zu Plaques (Flecken) zusammenfließen

· weißliche „Wickham“-Streifung (nicht abwischbar): netzartige Zeichnung

· Juckreiz häufig (mehr zum Thema Juckreiz auf unserem Blog: Juckreiz – Was kann man dagegen tun?)

Es gibt verschiedene Formen:

· weißer Papel- oder Plaque-Typ: streifige, punktförmige oder netzartige erhabene weiße Flecken

· roter oder erosiver Typ: schmerzhafte Rötungen oder Hautdefekte (Erosionen oder Ulkus) – verstärkt durch Säure

· Mischtypen möglich

Häufig betroffene Stellen der Schleimhaut:

· Mundschleimhaut (etwa wie bei der oralen Candidose)

· Zunge, Lippen

· Genitalbereich und Analkanal (ähnlich wie bei Hämorrhoiden)

—> Die Mundschleimhaut ist bei etwa 50% der Patienten und Patientinnen betroffen!

—> Eine betroffene Mundschleimhaut stellt eine Präkanzerose dar (= mögliche Vorstufe einer Krebserkrankung, erhöhtes Risiko) – eine Kontrolle sollte daher alle 3 Monate erfolgen.

Wende Dich gerne an unsere Hautärzt*innen in unserer dermanostic App, falls Du an einem der oben genannten Symptome leidest, hier erhältst Du einen individuellen Pflegeplan mit Empfehlungen für Deine Haut.

Komplikationen

Ist Lichen planus mucosae gefährlich?

Das Auftreten von Lichen planus mucosae an der Mundschleimhaut erhöht das Risiko eines dort auftretenden Plattenepithelkarzinoms und sollte deshalb immer von einem Arzt oder einer Ärztin untersucht werden.

Auch telemedizinisch ist dies möglich bei dermanostic - Hautarzt per App. Hier erfährst Du, wie das geht.

"Weil der Lichen planus ein erhöhtes Krebsrisiko birgt, sollten regelmäßig Kontrolluntersuchungen erfolgen."

Dr. med. Barbara Meyer-Lehmann

Dr. med. Barbara Meyer-Lehmann

Fachärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten

Anzahl behandelter dermanostic-Patienten: 2.000

Therapie

Was hilft bei Lichen planus mucosae?

Die Therapie richtet sich nach dem jeweiligen Schweregrad der Hautveränderung.

Lokale Therapie:

Bei einem begrenzten Befall können Kortisonpräparate in Form von Paste, Creme oder Salbe angewandt werden. Ein Antihistaminikum (wie bei Allergien) kann für die Linderung eines ausgeprägten Juckreizes eingenommen werden.

Systemische Therapie:

Bei einem ausgeprägteren Hautbefund kann kurzfristig Kortison in Tablettenform oder auch Retinoide (Vitamin-A-Säure) (wie bei Akne z.B.) verabreicht werden. Bei Nichtansprechen der Therapie gibt es noch weitere Möglichkeiten (z.B. Immunsuppressiva).

Du hast Lichen planus und fragst dich nun, ist das heilbar?

Trotz wirksamen und effektiven Therapien ist ein chronischer Verlauf und damit ein Rezidiv (Wiederauftreten) häufig.

Wegen des erhöhten Risikos eines Plattenepithelkarzinoms sollten Kontrolluntersuchungen und eine Sensibilisierung der Betroffenen für die entsprechenden Symptome erfolgen. Den Lichen planus mucosae kannst Du auch in unserer digitalen Hautarztpraxis dermanostic behandeln lassen.

Wirkstoffe

Was hilft gegen Lichen planus mucosae?

Gegen Lichen planus mucosae werden unter anderem folgende Wirkstoffe eingesetzt:

Therapie erhalten

Du erhältst hier von unseren Hautfachärzten eine Diagnose und Deine Therapie mit Privatrezept.

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Smartphone und Rezept
Marie Fuchs

Verfasst von Marie Fuchs

Marie Fuchs ist Ärztin in Weiterbildung und verantwortlich für die fachliche Redaktion bei dermanostic. Sie ist die Leiterin des Patientensupports (öffentliche Patientenkommunikation) und schreibt medizinische Artikel.

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Mehr zum Thema

Literatur und Einzelnachweise

  1. M. Hilgers, M. Megahed: Lichen ruber mucosae - Einblick in die Pathogenese und Therapieoptionen (Mai 2014) | Abgerufen 20. Oktober 2021 von www.springermedizin.de

  2. Deutsche Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG): S2k-Leitlinie (August 2019) | Abgerufen 20. Oktober 2021 von www.awmf.org

FAQ

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