Ein Morbus Bowen kennzeichnet eine Vorstufe des weißen Hautkrebses und sollte frühzeitig behandelt werden. Er kann an unterschiedlichen Stellen auftreten und äußert sich häufig als rötlich schuppende Hautveränderung. Wir erklären Dir, was die Erkrankung bedeutet, wie sie entsteht und was man dagegen tun kann. In unserer digitalen Hautarztpraxis bei dermanostic behandeln unsere Hautärzt*innen täglich viele Patient*innen mit einer Dermatosis praecancerosa per App.
Der Morbus Bowen, benannt durch John T. Bowen, der die Erkrankung zuerst beschrieb, ist eine Vorstufe des weißen Hautkrebses, und zwar des sogenannten Plattenepithelkarzinoms (eine weitere Form des weißen Hautkrebs stellt das Basaliom dar, mehr dazu hier).
Ist Morbus Bowen bösartig?
Ein Carcinoma ist der medizinische Begriff für einen bösartigen Tumor (wie man einen Hautkrebs frühzeitig erkennt erklärt unsere Gründerin Fr. Dr. med. Martin in folgendem Video). Der Begriff Plattenepithelkarzinom beschreibt einen von der obersten Zellschicht (Epithel) der Haut und der Schleimhäute ausgehenden bösartigen Tumor. Als Carcinoma-Vorstufe hat der Morbus Bowen ein örtlich begrenztes Wachstum und ist noch nicht über die Basalmembran (wichtige Grenzzone der Hautzellschichten) hinausgewachsen.
Ein Morbus Bowen kann aus verschiedenen Gründen (Ätiologie) entstehen. Prinzipiell kommen hier alle allgemein krebserregenden Ursachen in Frage – UV-Strahlung, bspw. durch die Sonne, krebserregende Chemikalien wie Arsen, Teerprodukte oder Insektizide und vieles mehr. Auch die Einnahme von Immunsuppressiva (Medikamente, die das eigene Immunsystem aufgrund anderer Vorerkrankugnen hemmen) kann die Entstehung eines Morbus Bowen begünstigen.
Unsere Hautärzt*innen können über die dermanostic App eine sichere Diagnose stellen und eine geeignete Therapie erstellen.
Da die Hautveränderung sich nicht durch Schmerzen äußert, wird sie häufig zu spät beim zuständigen Arzt vorgestellt. Solche Befunde sollten allerdings abgeklärt werden, um einen Übergang in den weißen Hautkrebs zu verhindern. Für die Diagnosestellung kann ein Dermatoskop (Auflichtmikroskop) helfen. Durch eine Gewebeentnahme (Biopsie) unter lokaler Betäubung und der folgenden mikroskopischen Untersuchung im Labor wird die Diagnose eines Morbus Bowen histologisch gesichert und bestätigt.
Die Erkrankung lässt sich kennzeichnen durch einzelne, scharf begrenzte aber unregelmäßig geformte und rot-schuppige Hautveränderungen mit wenigen Mili- bis Dezimetern im Durchmesser. Sie lassen sich leicht erhaben tasten. Häufig werden solche Hautveränderungen erstmals als „Ekzem“ (Ausschlag) oder "Psoriasis" (Schuppenflechte) (fehl-) diagnostiziert und mit kortisonhaltigen Präparaten therapiert. Erst durch eine ausbleibende Heilung und die typischen Symptome wie Juckreiz und Hautrötung auf der Haut wird dann der Verdacht auf ein M. Bowen gestellt.
In vielen Fällen tritt die Hautveränderung in der zweiten Lebenshälfte (frühestens ab dem 40. Lebensjahr) auf. Statistisch gesehen sind Männer häufiger betroffen als Frauen. Der Befund tritt am ehesten an Stellen wie dem Gesicht, dem Hals, dem Oberkörper, den Händen oder auch den Unterschenkeln auf, auch wenn er prinzipiell an jeder Stelle des Körpers entstehen kann.
Erythroplasie Queyrat
Die Erythroplasie Queyrat stellt das Äquivalent zum M. Bowen an den Schleim- und Übergangsschleimhäuten dar. Hiermit sind beispielsweise folgende Körperpartien gemeint:
Hierbei handelt es sich um leicht vulnerable (verletzliche) Hautschäden, die schnell anfangen zu bluten und schnell in ein bösartiges Karzinom übergehen können. Die Diagnostik und Therapie entsprechen der des M. Bowen. Alternativ kommt hierbei noch die Strahlentherapie in Betracht, da an diesen Stellen nicht immer eine chirurgische Maßnahme infrage kommen kann.
So sieht die Hauterkrankung aus: Beispielbilder
Dermatosis praecancerosa (Morbus Bowen)
Die Bilder in der Slideshow wurden von der Hautklinik der Universitätsmedizin Göttingen zur Verfügung gestellt.
Wenn die Dermatosis praecancerosa rechtzeitig entdeckt wird, besteht in der Regel keine Gefahr, dass Komplikationen entstehen. Die gefürchtetste Komplikation bei unentdeckten Hautveränderungen des Morbus Bowen als Vorstufe des Hautkrebses ist jedoch die Entartung zum bösartigen Hautkrebs. Um solche Fälle zu vermeiden, empfiehlt unsere Hautarztpraxis, dass zeitnah unsere Hautfachärzt*innen die Hautveränderung per App beurteilen und entsprechend gezielt behandeln.
"Als Vorstufe des weißen Hautkrebses ist es wichtig, die Dermatosis praecancerosa immer gut im Blick zu haben. Lass unsere Hautärzte von dermanostic doch einen Blick auf Deine Verdachtsstelle werfen."
Fachärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten
Anzahl behandelter dermanostic-Patienten: 2.000
Ein Morbus Bowen sollte zeitnah entfernt werden. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten der Therapie. Unter örtlicher Betäubung kann z.B. eine kleine Operation durchgeführt werden, in der die Hautveränderung herausgeschnitten wird.
Als Alternativen können folgende Therapiemöglichkeiten in Erwägung gezogen werden:
Prognose
Wenn eine rechtzeitige Therapie erfolgt, ist die Prognose recht günstig. Jedoch gilt es immer zu bedenken, dass nach Jahren bis Jahrzehnten eine bösartige Entartung in ein Carcinoma möglich ist.
Jede Therapie ist individuell, unsere Hautärzt*innen erstellen Dir als Patient*in eine entsprechende Therapie. Hier erfährst Du, wie das geht.
Du erhältst hier von unseren Hautfachärzten eine Diagnose und Deine Therapie mit Privatrezept.
App-DownloadDr. med. Alice Martin ist Hautärztin in Weiterbildung und verantwortlich für die fachliche Redaktion bei dermanostic. Sie übernimmt die öffentliche Patientenkommunikation und schreibt medizinische Artikel.
Altmeyer, P.: Morbus Bowen (23. April 2021) | Abgerufen von www.altmeyers.org
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.: Aktinische Keratose und Plattenepithelkarzinom der Haut (30. Juni 2019) | Abgerufen Abgerufen 30. März 2021 von www.awmf.org